Mein Smartphone hänge ich jeden Tag an die Steckdose, damit es sich voll aufladen kann. An Tagen, an denen ich es besonders intensiv nutze, lade ich den Akku auch schon mal ein zweites Mal auf. Schließlich möchte ich ja nicht mit zu wenig Energie im Telefon unterwegs sein. Man weiß ja nie.
Als ich heute die 100% Ladestand auf dem Display gesehen habe, kam in mir die Frage auf, ob ich meinen persönlichen Energiezustand auch mit »100% aufgeladen« beschreiben würde. Ehrlicherweise eher nein. Vielmehr kenne ich das Gefühl, mit halbleeren Batterien den Alltag zu bewältigen, weil ich mir nicht immer die Zeit nehme, um mich wirklich wieder voll aufzuladen, oder weil ich zu viele Dinge tue, die mir Energie rauben, als Dinge, die mir Energie schenken. Am Ende stimmt die Energiebilanz nicht mehr wirklich.
Klar ist, es wird immer Phasen in unserem Leben geben, in denen wir die »100% aufgeladen« nicht erreichen. Manchmal fordert uns das Leben, Ereignisse verlangen uns einiges an Energie ab, wir müssen all unsere Ressourcen einsetzen, um mit einer Situation zurechtzukommen, im Beruf oder privat sind wir mit einer Mehrbelastung konfrontiert, oder wir nehmen uns im Alltag zu wenig Zeit für uns, um wieder aufzutanken.
Über einen begrenzten Zeitraum ist das auch nicht weiter schlimm, danach kommt im Idealfall eine ruhigere Phase, in der wieder mehr jene Dinge Platz finden, die uns Energie schenken. Leben wir allerdings auf Dauer in einem energetischen Ungleichgewicht, dann sinkt unser Ladezustand kontinuierlich. In Erholungsphasen können wir dann vielleicht 10% dazugewinnen. Liegt unser Energiezustand aber bereits in einem Bereich unterhalb der 50%, machen diese 10% auch keinen großen Unterschied mehr im persönlichen Erleben. Dann fühlen wir uns selbst nach zwei Wochen Urlaub immer noch erschöpft und ausgelaugt.
Wenn Du Dein aktuelles Energieniveau einschätzt: Wieviel Prozent ist Dein Akku gerade geladen?
Unser Leben ist voll von Aktivitäten, Ereignissen, Menschen, Zuständen, Aufgaben und Problemen, die unsere Energieressourcen anzapfen. Die offensichtlichen, wie zu viel Arbeit, Doppelbelastung durch Beruf und Familie, Schicksalsschläge, die unsere Aufmerksamkeit fordern, Verantwortung für Familienangehörige oder auch Freizeitaktivitäten, die mehr Verpflichtung denn Vergnügen sind, haben wir noch ganz gut im Blick. Ob wir daran dann auch etwas ändern, steht auf einem anderen Blatt.
Meist viel weniger im Blick haben wir die, meines Erachtens, wirklich großen Energiefresser, die nicht mit einer Wucht und oft auch nicht von außen daherkommen, sondern uns langsam, subtil und kontinuierlich Lebensenergie absaugen. Bis wir es merken, sind wir meist schon so ausgebrannt, dass sich nicht selten körperliche oder psychische Symptome zeigen.
Ganz oben mit dabei sind hier unsere Gedanken, allen voran natürlich die negativen Gedanken. Endlose Gedankenkarusselle, Sorgen, Ängste, schwächende Glaubenssätze, innerer Druck – sie alle zehren an uns und entziehen uns Lebensenergie. Im Kreis denken, negative Ereignisse vorausprojizieren, oder uns in unserem inneren Dialog selbst heruntermachen, all das belastet uns emotional und schwächt unseren Energiezustand.
Auch toxische Beziehungen oder ein unangenehmes, konfliktreiches Umfeld laugen uns auf Dauer aus. Beziehungen zu anderen Menschen sollten uns im Idealfall Freude bereiten, wir sollten darin Sicherheit finden (das gilt ganz besonders für die engeren Beziehungen in Partnerschaft und Familie), und sie sollten uns das Gefühl geben, dass wir wahrgenommen und angenommen werden. Auch wenn das im Alltag wohl nicht auf alle Beziehungen mit und Kontakt zu anderen Menschen zutrifft, so sollten sie zumindest neutral auf unser Energiesystem wirken, uns also nicht zusätzlich belasten.
Der vielleicht größte Energieräuber überhaupt, für mich auf jeden Fall Platz 1, ist, wenn wir nicht in unserer eigenen Energie sind, wenn wir unser wahres Wesen nicht leben und entfalten können, wenn wir nicht so sein können oder dürfen, wie wir wirklich sind. Dann erbringen wir Tag für Tag eine riesige Anpassungsleistung, die sehr viel Kraft und Energie raubt.
Sind wir nicht in unserer eigenen Energie, versperren wir uns selbst den Zugang zu unserer inneren Kraftquelle, der Seele. Wir nehmen unsere Bedürfnisse nicht wahr und/oder gehen über sie hinweg, wir bemühen uns so zu sein, wie andere uns haben wollen, ohne zu hinterfragen, wer wir wirklich sind. So tun als ob, immer den Schein wahren, die Erwartungen anderer erspüren und erahnen, das ist ein echter Kraftakt.
Wissen wir, was uns ausmacht, welche Stärken und Talente wir für uns einsetzen können, was uns wichtig ist, welche Werte für uns in Beruf, Beziehung, Freundschaften, dem Leben ganz allgemein wichtig sind, und auf welche essenziellen Bedürfnisse wir in jedem Fall achten müssen, laufen wir viel weniger Gefahr, in ein Energiedefizit zu kommen. Weil wir spüren, wann etwas zu viel ist, was uns nicht (mehr) guttut, wer und was zu uns passt, und wer und was nicht. In guter Verbindung mit unserem wahren Wesen, wenn wir wissen, wer wir sind, was wir wollen und was uns ausmacht, sind wir an eine nie versiegende Energiequelle angeschlossen. So können unsere Batterien nie leerlaufen.
Weißt Du, wie Du gut in Deine Energie kommst? Was Dir hilft, Dich mehr mit Dir selbst zu verbinden?
Mit diesen Fragen möchte ich Dich unterstützen, wieder mehr zu Dir selbst zu finden und so wieder mehr in Deine Energie zu kommen:
Aus meiner Erfahrung bringt schon allein die Beschäftigung mit diesen Fragen mehr Energie, führen sie uns doch in Kontakt mit uns selbst und unserem wahren Sein. Erlaube Dir, diese Fragen ganz ehrlich zu beantworten. So entdeckst Du für Dich vielleicht einen der größten Energieräuber in Deinem Leben (oder Du kennst ihn bereits und findest hier noch einmal Bestätigung). Es geht dann nicht darum, sofort Dein ganzes Leben zu verändern. Gestatte Dir aber, über Veränderungen nachzudenken. Schließlich geht es um Deine Lebensenergie. Und die ist wertvoll!
Dein persönliches seelisches Energiemuster, die Seelenmatrix, verrät es Dir. Lies hier mehr dazu.
Andrea Tuma
War das schon alles?
Eine Ermutigung den Impulsen der Seele zu folgen
ISBN: 978-3-347-07279-4
ISBN Ebook: 978-3-347-07281-7