Das heurige Jahr neigt sich seinem Ende. Bei mir entsteht das Gefühl von „Dieses Jahr ist gelaufen“ meist schon viel früher, heuer war es bereits im Oktober so weit. In meiner Seelenmatrix, dem persönlichen seelischen Energiemusters eines Menschen, steckt nämlich unter anderem die Angst vor Versäumnis, und die suggeriert mir ohnehin ständig, dass es viel zu wenig Zeit gibt, die Zeit zu schnell vergeht und es unmöglich ist, alles in der noch verbleibenden Zeit unterzubringen, was untergebracht werden sollte.
So finde ich mich Jahr für Jahr spätestens im Herbst mit einer Liste an Dingen, die ich bis Jahresende noch machen, erledigen, erleben und fertigstellen möchte, begleitet von dem Empfinden, dass sich das niemals alles ausgehen wird und es ja eigentlich gar keinen Sinn mehr macht, jetzt noch groß etwas anzupacken … denn das Jahr ist ja quasi schon gelaufen.
Ersteres stimmt vermutlich sogar, hat aber weniger mit dem verbleibenden Rest-Jahr, als mit der Tatsache zu tun, dass auf meiner Liste immer viel zu viel steht. Nicht nur am Jahresende. Zweiteres sagt die mir mittlerweile wohlbekannte Stimme meiner archetypischen Angst, die das Ende schon sieht, lange bevor es kommt.
Doch für heuer habe ich eine Entscheidung getroffen, nämlich es dieses Mal anders zu machen, und mich nicht mehr von meiner Ungeduld durch die Wochen vor und nach Weihnachten peitschen zu lassen. Dieses Jahr geht zweifellos zu Ende, ebenso zweifellos fängt danach ein neues an.
Die Energiequalität in den Wochen vor und nach dem Jahreswechsel ist eine ganz besondere. Der Übergang von einem Jahr auf das andere findet nicht nur von Silvester auf Neujahr statt, nur weil sich dann die Jahreszahl verändert. Die Energie der Wende und des Übergangs wirkt weit über diese beiden Tage hinaus. Sie lädt dazu ein, noch einmal zurückzublicken, Bilanz zu ziehen, vielleicht tatsächlich noch das ein oder andere zu tun, abzuschließen oder loszulassen, und öffnet den Raum für neue Anfänge und Transformation.
Die Weihnachtszeit rollt sozusagen den Teppich für das neue Jahr aus. Sie bietet uns die Möglichkeit, uns selbst für das, was kommen mag, auszurichten, uns von Altem zu befreien und ganz bewusst diesen Übergang zu gestalten.
Ich möchte Dir hier 10 Fragen mitgeben, die Dich dazu einladen, zurückzublicken, im Moment zu sein und nach vorne zu sehen, und so Deinen ganz persönlichen Teppich für Dein neues Jahr auszurollen. Vielleicht magst auch Du heuer einmal etwas anders die Jahreswende gestalten. Und wenn es für dieses Jahr schon zu spät ist … der nächste Jahreswechsel kommt bestimmt.
Frage 1: Welches Geschenk möchtest Du Dir machen?
Zu Weihnachten gehören für die meisten Menschen auch Geschenke. Schenken macht Freude – wenn es aus dem Herzen kommt. Wann hast Du Dir zum letzten Mal selbst etwas geschenkt? Denke dabei nicht nur an materielle Dinge. Vielleicht möchtest Du Dir heuer noch etwas Zeit schenken, Dir einen schönen Augenblick gestalten, oder einen bewussten Moment mit Dir selbst erleben. Welches Geschenk würde Dir Freude machen?
Frage 2: Wer waren die wichtigsten 3 Menschen für Dich in diesem Jahr?
Vielleicht sind es Menschen, mit denen Du Dein Leben teilst, es könnten aber auch Menschen sein, denen Du nur kurz begegnet bist, die Dir aber einen wichtigen Impuls, einen Moment der Freude oder wertvolle Unterstützung geschenkt haben.
Frage 3: Wofür bist Du im vergangenen Jahr dankbar?
Ganz egal, wie Dein Jahr verlaufen ist, es gab sie, die schönen Momente, die freundlichen Begegnungen und die aufmunternden Ereignisse. Für welche kleinen oder großen Dinge möchtest Du Danke sagen?
Vergiss dabei nicht, auch DIR zu danken. Für all das, was Du heuer erreicht und geschafft hast. Selbst wenn Du nicht all Deine Vorhaben umgesetzt hast, nicht alles so gelaufen ist, wie Du es Dir gewünscht hast, und Du noch so viel des Weges vor Dir siehst – bedanke Dich bei Dir für jeden kleinen und großen Schritt, den Du in diesem Jahr gemacht hast.
Frage 4: Was möchtest Du im alten Jahr zurücklassen?
Was möchtest Du loslassen? Wer oder was gehört nicht mehr zu Dir? Manchmal ist es uns schon sehr klar und wir spüren am Jahresende die Kraft und die Energie für den Schritt des Loslassens. Nicht immer geht es aber um radikale Entscheidungen im Außen, die noch schnell im alten Jahr umgesetzt werden wollen. Fühle in Dich hinein und triff vielleicht erst einmal nur im Inneren eine Entscheidung, um sie dann im neuen Jahr nach und nach umzusetzen.
Frage 5: Was war für Dich die wichtigste Erkenntnis im vergangenen Jahr?
Meist erkennen wir die Lektion, die es für uns zu lernen gilt an Situationen, in die wir immer wieder geraten, an Dingen, die immer wieder passieren, an Hindernisse, die einfach nicht weichen wollen, oder auch an körperlichen Symptomen, die uns auf etwas hinweisen wollen.
Vielleicht hast Du etwas gelernt, das Du ins neue Jahr mitnehmen möchtest, oder Du hast etwas erkannt, das für Deinen weiteren Weg wichtig ist. Was ist die Botschaft dieses Jahres für Dich?
Frage 6: Wonach ist Dir jetzt gerade?
In der Vorweihnachtszeit sind wir mit unserer Aufmerksamkeit meist sehr stark im Außen. „Vor Weihnachten müssen wir uns unbedingt noch sehen.“ Oder: „Das muss vor Weinachten noch fertig werden.“ Kommen Dir diese Sätze bekannt vor? In der sogenannten besinnlichsten Zeit des Jahres kann der Kontakt zu uns selbst schon mal verlorengehen. Was wir eigentlich wollen, brauchen oder wonach uns ist, gerät in den Hintergrund. Darum: Wie möchtest Du die letzten Tage dieses Jahres gestalten? Wen möchtest Du wirklich noch treffen? Was ist für Dich nun wichtig?
Frage 7: Wie möchtest Du Silvester verbringen?
Ehrlicherweise mag ich die Frage: „Und, was machst Du an Silvester?“ nicht. Dahinter steckt meist die Erwartung, dass es etwas ganz Besonderes sein muss – und zwar in den Augen der anderen. Doch wonach ist Dir? Nach Gesellschaft, dem Beisammensein mit Freunden, oder nach Ruhe und Alleinsein? Einmal frei von sozialen Zwängen und Erwartungen: Wie möchtest Du den letzten Tag und die letzte Nacht des Jahres verbringen?
Frage 8: Wie möchtest Du das neue Jahr begrüßen?
Der erste Tag eines neuen Jahres kann etwas ganz Besonderes sein. Er lädt dazu ein, die Energie für die kommenden 365 Tage festzulegen. Wie möchtest Du den Neujahrstag gestalten? Egal, wie der Tag oder die Nacht davor ausgesehen hat, nimm Dir am ersten Tag des Jahres bewusst Zeit für Dich oder für etwas das, oder jemanden der, Dir wichtig ist. Ein Spaziergang in der Natur, ein schönes Buch, eine Meditation, ein Telefonat mit einem lieben Menschen, einen Brief, den Du an Dich selbst schreibst …. Begrüße das neue Jahr ganz bewusst und setzte einen Energieimpuls für die kommende Zeit.
Frage 9: Wie lautet Dein Motto für das neue Jahr?
Da wir gerade bei der Energie für das kommende Jahr sind: Welcher Satz oder welches Wort soll Dich durch das Jahr begleiten, als Anker für jene Energie, in der Du dieses Jahr erleben möchtest.
Frage 10: Wofür möchtest Du Dich im neuen Jahr öffnen?
Ziele, Vorhaben, Erfahrungen, Begegnungen, Fragen, Erlebnisse, Entscheidungen, Potenziale, Gefühle, … wofür möchtest Du Deinen Geist, Dein Herz, Deine Aufmerksamkeit, Dein Sein öffnen?
Ich wünsche Dir einen guten Jahreswechsel – ganz so, wie er für Dich richtig ist.
In meinem Podcast erwartet Dich eine geführte Mediation, als kleine Begleitung für Deinen bewussten Jahreswechsel. Sie unterstützt Dich darin, loszulassen und Dich für das Neue zu öffnen.
Du findest den Der Weg zu mir – Podcast auf Spotify, ApplePodcast und diversen anderen Streaming-Diensten, sowie auf meinem YouTube-Kanal.
#012 Bewusster Jahreswechsel – Geführte Meditation
